HSV – Rapid Bukarest  15.03.2006

Ein Superspiel des HSV -  ein großer Europapokalabend - aber es hat nicht gereicht

Um 19:00 Uhr kam es heute in der AOL-Arena im Achtelfinale zum letzten Auftreten des HSV im diesjährigen UEFA-Cup. Nach dem Aus von Bayern und Werder aus dem internationalen Geschäft verabschiedet sich auch der aktuelle Tabellenzweite der Fußballbundesliga gegen den 6. der Divizia A Rumäniens. Das internationale Debakel der Bundesliga wird nun auch vom HSV fortgeführt.

Das Rapid-Team hatte in zuvor vier Heim-Begegnungen keinem der internationalen Gäste einen Treffer erlaubt, nicht Hertha BSC (2:0), nicht Feyenoord Rotterdam (1:0), nicht Stade Rennes (2:0), nicht Saloniki (1:0). In neun Begegnungen des laufenden Wettbewerbs gab es bei 12:3 Toren sieben Siege, ein Unentschieden und nur eine Niederlage, diese beim VfB, 1:2. In jener Partie haben die Stuttgarter die Rumänen vor der Pause in Grund und Boden gespielt.

Der Grundstein zum Ausscheiden wurde schon mit dem peinlichen 0:2 in Bukarest, als keiner unserer Helden auch nur annähernd seine Normalleistung abrufen konnte, gelegt. Auch unser Doll und sein Trainerstab hatten nicht die richtigen Schlüsse aus den starken internationalen Auftritten der Rumänen in diesem Jahr gezogen.

Fangen wir aber mal wie immer bei unserem Treffpunkt an. Am "Picknick" hatten sich trotz der Kälte wieder einige von uns zum obligatorischen Auftakt zusammengefunden

Wie immer bei Spielen in der Woche sind auch immer einige Gäste mit von der Partie.
Aber unser "ElPresidente" Birger und seine Schwester Iris sind natürlich zur Stelle, um unseren HSV anzufeuern.

Noch ein kleiner Ausflug in die Vereinsgeschichte. Wann hat der HSV das letzte Mal ein 0:2 auf europäischer Ebene noch in ein Weiterkommen umgedreht?

Am 23.04.1980 im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister. Im Hinspiel unterlag man Real Madrid mit 0:2, im Rückspiel im Volksparkstadion wurden die Königlichen mit 5:1 überrollt.

Unser Wohnzimmer im winterlichen Gewand. Heute haben 37.866 Zuschauer den Weg ins Stadion gefunden.

Zum Spiel:

Unser Trainer Thomas Doll wollte das Spiel heute mit „aggressiver Geduld“ gewinnen.

In der 23. Minute erzielt Benny Lauth auf Kopfballvorlage von Barbarez das 1:0 für den HSV. Alles läuft nach Plan. 36. Minute, nach einem Hackentrick von van der Vaart schießt Barbarez das 2:0! Der alte Mann und der Fußball – er kann’s doch noch, auch wenn er in den letzten Wochen ständig neben sich her lief.

- Halbzeitpause -

In der 51. Minute - leichtes Schneetreiben im Stadion - und Buga schießt das 1:2 aus Sicht von Bukarest. Jetzt müssen noch 2 Tore her zum Weiterkommen. In der 60.Minute köpft van Buyton zum 3:1 ein, jedoch gibt der Schiedsrichter das Tor nicht, da Barbarez vorher den rumänischen Torwart klar gecheckt hat. 63. Minute! Barbarez legt ab und van der Vaart trifft zum 3:1. Das 4:1 in der 76. Minute durch Takahara! Klares Tor! Wird vom Schiedsrichtergespann nicht gegeben. Unglaublich! Es gab noch unzählige Großchancen des HSV. Unsere Bundesligahelden sind leider keine UEFA-Cup-Helden geworden. Der Traum vom Endspiel in Eindhoven unter den Augen unseres Fanclubs ist leider geplatzt.

Es hat nicht gereicht für den HSV, das lag aber nicht an der Superleistung im heutigen Spiel, sondern am Auftreten in Bukarest. Rapid Bukarest feierte mit dem Einzug ins Viertelfinale eines europäischen Wettbewerbs den größten Erfolg der Vereinsgeschichte und der HSV hat sich nunmehr vor 14 Jahren zuletzt für ein solches Viertelfinale qualifiziert.

Rafael van der Vaart, Sergej Barbarez und Benny Lauth, die heutigen Torschützen

Und noch eine Nachricht , die für den HSV an diesem denkwürdigen 15.03.2006 von Bedeutung ist: Die Spieler Sergej Barbarez, Stefan Beinlich und Bastian Reinhardt haben die Vertragsangebote des HSV für die nächste Saison abgelehnt und werden den Verein verlassen.

 

Im Tiefkühlschrank AOL-Arena…

Was kann man jetzt nach dem Ausscheiden noch an positiven Seiten nennen?

Die Fans müssen jetzt nicht mehr – aus meiner Sicht - überhöhte Eintrittspreise für die nächste(n) UEFA-Cup-Runde(n) investieren, sondern können sich auf das Sparen für die Champions League in der nächsten Saison konzentrieren. Denn dort spielen wir in der nächsten Saison oder hat da jemand Zweifel?

Natürlich fällt jetzt auch die die Doppelbelastung Bundesliga und UEFA-Cup weg. Also auf geht’s, die letzten 9 Spiele in dieser Bundesligasaison siegreich bestreiten und vielleicht vom Bayernjäger Nr.1 zum Bayernerleger werden…

 

Mit blau-weiß-schwarzen Grüßen

 

Bis neulich…

Andreas „Der Bremer“