Arsenal London - HSV        21.11.2006

Die fünfte Klatsche für den HSV in der Champions League

"Trockenste" Auswärtsfahrt der "Waterkantler" aller Zeiten

1. Von Hamburg nach London

Am 21.11.2006 machten wir uns gegen 09:00 Uhr bei starkem Regen von Hamburg Richtung London auf. Mit zwei Autos (Dank an Harald und Stefan für's fahren!) ging es in die benachbarte Hanse- und Marzipanstadt nach Lübeck, um vom dortigen "Weltflughafen" in die britische Metropole zu gelangen.

Leichte Koordinierungsprobleme - wohin mit der Bordkarte, wenn verlangt wird, dass man zu Kontrollzwecken seinen Gürtel ablegen muss. Sven dagegen zeigt, dass man auch mit einem Brötchen ähnliche Gesten durchaus glaubwürdig nachahmen kann. :-))

Das oben verteilte Prädikat "Weltflughafen" spiegelt sich auch hier an der mondänen Einrichtung der Wartehalle wider...
London, der Fanclub "Von der Waterkant" ist angekommen und das bei strahlendem Sonnenwetter. Allerdings ging ein ganz schön kalter Wind.

Weiter ging es mit dem Bus zur Bakerstreet. Dort war der verabredete Treffpunkt mit Stephan und Frank, die schon am Tage vorher nach London geflogen waren.

Hier ein paar Impressionen aus dem schon weihnachtlich geschmückten London. Das Foto unten ist zwar nicht besonders gut gelungen, zeigt aber eindrucksvoll den Verkehr auf der Oxford Street.

Neben dem Erwerb erster Erinnerungstücke war es jetzt an der Zeit ein Gruppenfoto zu machen. Also erst einmal einen Londoner verpflichten, ein Foto von uns zu machen. Der Zufall wollte es, dass er ein Fan vom heutigen Gegner war.

Das Gebäude oben ist übrigens nicht alleine die Heimstätte eines Pizza Express.

 

Unten ein Geschäft nur mit Regenschirmen.

Dann ging es ab in der Untergrund. Die "Tube" die Londoner U-Bahn ist ein Erlebnis für sich. Wer auch nur ansatzweise an Klaustrophobie leidet, sollte sich das lieber ersparen. 
Unser Ziel: Arsenal. Ob ihr es glaubt oder nicht. Wir haben es bisher nicht geschafft in einen Pub einzukehren und ein Bierchen zu trinken, obwohl es jetzt schon gegen 18:00 Uhr (englische Zeit) ist. In Deutschland ist es schon 19:00 Uhr. Aber im Stadion, da ist das erste Bier fällig...
 

2. Das Stadion

Auf dem Weg von der U-Bahn zum Stadion befindet sich ein wahres Paradies für Fußball-Pin-Sammler. Auf etwas 500 Metern stehen bestimmt ein Dutzend Stände mit allerlei interessanten Kleinoden aus der umfangreichen Welt er "Anstecknadeln" wie unsere Fußball-Pins oder in Englisch Soccer Badges manchmal respektlos genannt werden

Zum Emitares Stadium des FC Arsenal habe ich ja schon einiges im Vorbericht auf diese Auswärtstour geschrieben. Für Interessierte ist hier der Link dorthin: Vorbericht Arsenal-Fahrt
Das Stadion ist schon sehr beeindruckend.
Wir hatten unsere Sitzplatze in der 1.-3. Reihe. Die Bilder vom Spiel sind also aus der Trainerperspektive aufgenommen.

Kein Zaun oder Graben trennt die Fans vom Spielfeld. Eine ganz angenehme Athmosphäre. 

Direkt hinter uns war eine der beiden Riesenleinwände, deshalb nicht wundern, wenn wir ab und zu nicht aufs Spielfeld geguckt haben.

3. Das Spiel

Der HSV hat in den ersten 45 Minuten gut gespielt und etwas glücklich zur Halbzeit 1:0 in Führung gelegen. Leider war es keine geschlossene Mannschaftsleistung. Atouba - seit Wochen in bestechend schlechter Form - spiele daran anknüpfend schlecht. Sanogo präsentierte sich dagegen unterirdisch. Nichts gelang ihm. Nach seinem verschossenen Elfer vor Wochen im Heimspiel gegen Schalke kommt er nicht mehr in Tritt. Man hatte den Eindruck, dass er ab Mitte der zweiten Hälfte beim Auslaufen war... Unser Torwart Wächter besiegelte mit einem total verunglücktem Versuch einen Schuss abzufangen die erneute und damit schon 5. (!!!) Niederlage in der Champions League hintereinander. Durch seinen Abwehrversuch lenkte er den Ball ins eigene Netz. Das 3:1 für die Gunners war dann nur noch Ergebnisverschlechterung aus Sicht des HSV.

Jedoch muss man den HSVern auch zugestehen, dass sie sich über lange Zeit gut gegen die Londoner Startruppe gewehrt haben. Unsere Innenverteidigung mit Reinhardt und Mathijsen wird immer besser. Trochovski und auch van der Vaart zeigeten deutlich aufsteigende Form. Aber der Sieg der Gastgeber geht Dank der höheren Chancenzahl in Ordnung.

Aber noch etwas anderes zum Stadion. Kein Bier zu bekommen: Alkoholverbot!  Geraucht werden durfte auch nicht: Rauchverbot!

Unsere "Wellness-Aufenthalt" in der britischen Metropole nahm langsam komische Züge an. Es ist 21:30 Uhr Ortszeit und wir haben noch nicht ein Bier getrunken. Aber nach dem Spiel! Ja, dann genehmigen wir uns endlich die ersehnte Erfrischung!

Oben der Anstoß des HSV zur ersten Halbzeit, daneben die Videowiederholung auf der Großleinbildwand.

Benjamin kassiert eine dumme Gelbe Karte. Zuerst liegt er auf dem Boden und springt plötzlich auf, als wäre nichts gewesen.
 
  Anstoß zur zweiten Hälfte
Das Spiel ist aus! Wieder mal keine Erfolgserlebnis...    ...die Körpersprache unseres Kapitäns zeigt deutlich die Enttäuschung. Aber er kam als einer von wenigen zu den mitgereisten Fans und bedankte sich für die lautstarke Unterstützung.

Noch etwas zur Stimmung im Stadion während des Spiels. Die Gäste-Fans fanden wir sehr enttäuschend. Von einem englischen Publikum hatten wir ein wenig mehr Stimmung, Engagement und vor allem Fangesänge gehört.

Was man allerdings auch anerkennen muss, dass das mit über 59.000 Fans fast ausverkaufte Stadion ohne Probleme geräumt wurde. Daran lag sicherlich auch das sehr hohe Polizeiaufgebot und die zahlreichen berittenen Polizisten.

Die Polizei hatte auch den Einlass der Fans ins Stadion fest im Griff. Einige HSV-Fans, die sich vordrängeln wollten wurden striht von den Polizisten ans Ende der Warteschlange verbannt.

4. Abend nach dem Spiel

Jetzt endlich auf in die Stadt und das erste Bier zu uns nehmen! Aber wie kommt man schnell in die Stadt. Aus dem Stadion wurden wir kurz nach Spielende schon hinauskomplimentiert. Gingen wir also zurück zur U-Bahn. Unfassbar  lamge Warteschlangen trafen wir dort an. Also mit dem Bus in die Stadt. Das dauerte dann über ein Stunde bis wir mit Bus und Bahn dann an der Liverpool Station ankamen.

Und dort zeigte London uns an jeder Ecke die weltoffenen Seite einer großen Metropole:

Gegen 23:45 Uhr läuft in London nichts mehr. Absolut tote Hose. Kein Bier für uns :-(( Aber so schnell geben wir ja nicht auf. Wäre doch gelacht, wenn wir nicht am Flughafen noch einiges vom heiß ersehnten Gerstenbräu zu uns nehmen können. Machten wir uns also auf Richtung Flughafen.

Am Flughafen angekommen, es war mittlerweile fast 02:00 Uhr gingen wir dann in die dort geöffneten Geschäfte und Lokale. In den Geschäften gibt es schon mal gar kein Bier und in den Lokalen gibt es zwar Bier, dass darf aber erst wieder ab 10:00 Uhr in der früh verkauft werde. Sitzen wir also wieder aus dem Trockenen...   ...unfassbar!!.

Unsere Gesichter zeigen die Enttäuschung und die rasch aufkommende Müdigkeit. Irgendwie müssen wir uns die Stunden bis zum Rückflu um 06:25 Uhr vertreiben. Natürlich ist im Flughafen auch Rauchverbot...

Und dann ist es soweit, endlich wird unser Flug aufgerufen...  Eine ungewöhnlich trockene  Ausfahrt geht zu Ende.

Mit blau-weiß-schwarzen Grüßen

 

Bis neulich…

Andreas „Der Bremer“