FC Erzgebirge Aue -  HSV  29.02.2020

Schicht im Schacht in Aue...

Am Freitag, den 28.02.2020 starteten wir unsere Auswärtsfahrt ins Erzgebirge nach Aue. Birger und Andreas P. starteten nach kurzer Arbeitsphase um 08:45 Uhr am Kapstadtring vor der Allianz. Um 09:05 Uhr nahmen wir Andreas H. am Berliner Tor in die Fahrgemeinschaft auf. Entgegen anderer Fahrten Richtung Hannover war die Autobahn leer und es ging zügig voran. So erreichten wir ohne große Probleme, nur eine Ausfahrt in Braunschweig wurde verpasst, gegen 11:15 Uhr den Hauptbahnhof in Braunschweig, um Regina aufzunehmen.
 

Schnurstraks ging es zurück auf die A2, auf der der Verkehr etwas mehr wurde. Trotzdem kamen wir recht schnell durch, um dann auf die leere A14 abzubiegen. Eine Rast wurde genutzt, um die ersten Kaltgetränke zu sich zu nehmen. Auf dem Parkplatz konnte sich der HSV-Fan gleich heimisch fühlen, war das WC doch in HSV-Farben gefliest. Weiter ging es Richtung Süden an Halle, Leipzig und Chemnitz vorbei. Aber auch Orte wie Rötha, Borna, Niederfrohna und Niederwürschnitz flogen an uns vorbei. Unschwer war zu erkennen, dass wir uns bereits in Sachsen befanden.

 
Um kurz vor 15 Uhr erreichten wir dann Aue, wo unser Berliner Fan Michael bereits im Hotel Blauer Engel auf uns wartete. Wie wir später erfuhren, das einzige Hotel am Ort. Sogar das Schiedsrichterteam für das Spiel am nächsten Tag nächtigte in dieser Herberge. Zicke fragte im Hotel nach, ob wir im Brauerkeller oder der Gaststube einen Tisch bestellen könnten. Man sagte uns, alles sei ausgebucht und es würde nur noch einen freien Tisch im Restaurant geben. Wir entschieden uns nach einer anderen Lokalität zu suchen. Schnell waren die Zimmer bezogen und wir machten uns auf die Erkundung des Ortes.

 

 
 
 

Als erstes steuerten wir den Fanshop der BSG Wismut Aue e.V. von 1946 an. Ein toller kleiner Laden, der eine erstaunliche Auswahl an Fanartikeln hatte. Birger und Andreas H. konnten sich mit Pins eindecken und Andreas H. nahm auch noch den obligatorischen Kaffeebecher der gegnerischen Mannschaft mit. So ausgerüstet machten wir uns auf die Erkundung des Ortes und der Suche nach einer Gastwirtschaft, um ein kühles Blondes oder Dunkles zu trinken. Die Erkundung führte uns bergauf zur Friedenskirche von Aue.

 
 
 
 

Insgesamt ein netter kleiner Ort mit immerhin knapp 18.000 Einwohnern. Das Stadion fasst 16.485 Zuschauer. Nicht schlecht, da findet fast jeder Einwohner einen Platz. Aber nun kommt’s: es gab außer unserem Hotel keine Gastwirtschaft im Ort. Nur Döner Buden konnten wir auf unserer Wanderung entdecken, sowie italienische und andere nicht regionale Restaurants, die aber erst spät öffneten. Einen Irish Pub hätte es noch gegeben, der aber auch noch lange nicht geöffnet hatte.

So ernüchtert und verzweifelt gingen wir in eine Ladenpassage, tranken beim Bäcker einen Kaffee und führten etwas Nahrung zu. Nun blieb uns noch der Tisch im Hotel eigenen Restaurant, den wir nun auch nahmen. Vorher ging es in die ausgebuchte Gastwirtschaft des Hotels und wir konnten zusammengedrängelt am Tresen die ersten heimischen Biere zu uns nehmen. Danach ging es ins Restaurant. Es gab lecker Essen und weitere Getränke.

Im Anschluss zogen wir uns auf das Zimmer von Birger und Andreas P. zurück und leerten bei netten Gesprächen und voller Hoffnung auf den Spieltag die mitgebrachte Flasche Whisky.

Mit einem guten Frühstück gestärkt nahmen wir am nächsten Tag die kurze Anfahrt zum Stadion in Angriff. Rechtzeitig vor Anpfiff bezogen wir die ausgesuchten Stehplätze und bestaunten das kleine Schmuckkästchen von Wismut Aue.
 

 

Pünktlich um 13 Uhr wurde das Spiel angepfiffen und wir waren guter Hoffnung, dass sich die Mannschaft nach der Derby Pleite vom Vorwochenende rehabilitieren würde.

 
 
 
 
 
 

Leider lief das Spiel mal wieder ganz anders. Viele Fehlpässe in die Füße der Auer und keine eigenen Chancen. Zwar sieben Ecken, aber nur eine fand einen eigenen Mitspieler und so kam es, wie es kommen musste, es fiel das 1:0 für Aue. In der ersten Minute der Nachspielzeit hatte der HSV die erste Torchance. Leider konnte der Ball abgewehrt werden. Nach Wiederanpfiff nahm die Partie einen noch gruseligeren Verlauf. Nach 58 Minuten flog Herr Jung mit einer gelb roten Karte nach Schwalbe im Strafraum vom Platz. Selten dämlich. Danach ging nichts mehr und man fing sich zwei weitere Gegentore ein.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Nach dem Schlusspfiff kamen dann noch bittere Szenen hinzu. Die HSV-Spieler wurden von ihren eigenen Fans ausgepfiffen, beschimpft und mit Bier geduscht. Der Ruf: „Wir sind Hamburger und ihr nicht!“ halte durchs Stadion. Sehr traurig und aus unserer Sicht too much. Man kann nur hoffen, dass es dem HSV gelingt, im nächsten Spiel die Kurve zu kriegen und drei Punkte einzufahren. Ansonsten wird es schwer werden, den Graben zwischen den Spielern und Fans wieder zu schließen.

Nach dem Spiel waren wir ruck zuck auf der Rückfahrt, da es zu keinen Abfahrtsstaus kam. Echt super geregelt in Aue. Auf der A14 machten wir bei Burger King noch einmal Rast, um uns zu stärken, bevor es zum Hauptbahnhof Braunschweig ging. Dort um 18:45 Uhr angekommen, schüttete es auf einmal aus Eimern, so dass der Abschied von Regina und Michael leider sehr knapp ausfiel. Bei der Hektik wurden Jacken vertauscht, die nun per Post wieder ihren richtigen Besitzer finden werden. Alles kein Problem für uns. Es war im Übrigen während der ganzen Tour der einzige Niederschlag, wenn man mal vom Spiel absieht. Die restliche Tour nach Hamburg ging ebenfalls problemlos über die Bühne, so dass Birger und Andreas H. gegen 21 Uhr in die U-Bahn umsteigen konnten. Auch ich war ca. 20 Minuten später zu Haus. Eine tolle Auswärtsfahrt, die den Teilnehmern viel Spaß gemacht hat. Nur das Fußballspiel störte etwas.

 
 

Mit blau-weiß-schwarzen Grüßen

Andreas P.