Bericht "Von der Waterkant" in den Supporter New ????

Das begann für Birger und mich etwas überraschend. Wir wurden gefragt, ob wir nicht für die Supporter News
einen kleinen Bereicht verfassen würden, nachdem wir von unseren Erlebnissen mit den Mainzern berichtet
hatten. Also setzten Birger und ich uns hin und schrieben ein paar Zeilen zusammen... Wir haben natürlich
keinem von unserem Fanclub davon erzählt, da es eine Überraschung sein sollte. Nun waren wir beide doch
etwas überrascht, da unsere Bericht nicht veröffentlicht wurde.

Hier also für euch die missglückte Überraschung:

"Hamburger & Meenzer" im  Fußball vereint...

 

Die Bundesligasaison 2006 / 2007 ist vorbei und der HSV hat mit dem letzten Spiel doch noch einen internationalen Platz erreicht. Der 7.Tabellenplatz und der Verlauf der Saison waren sicherlich nicht das, was wir HSV’er uns im Vorfeld der Saison erhofft hatten, letztendlich dann aber doch ein versöhnlicher Saisonabschluss.

Die Champions League Saison 2006/2007 brachte unserem OFC "Von der Waterkant" zwei absolute Highlights - in unserer mit fünf Jahren zugegebenen noch kurzen Fanclubgeschichte - über die wir hier gern berichten möchten.

Das eine Highlight war unsere bisher weiteste Auslandstour zum CL-Auswärtsspiel unseres HSV zum FC Arsenal nach London. Aus dem zum damaligen Zeitpunkt schon zum Freundschaftsspiel degradierten Duell zwischen unserem HSV und der "Lehmanntruppe" möchten wir aus sportlicher Sicht hier nicht weiter eingehen, allerdings war der Trip in die englische Hauptstadt schon ein besonderes Erlebnis. Disziplin beim Einlass ins Emirate Stadium (Grüße an den FC Kopenhagen), kein Alkohol, Nichtraucher-Stadion, dass wir das Spiel überhaupt sehen durften war ein Wunder. Und dann der Start mit einem Traumtor von unserem v.d.V. ..........

Das andere Highlight war der FSV Mainz 05, bzw. eher die freundschaftliche Beziehung die wir zu den Fans des FSV aufgebaut haben. Es begann mit unserer Wochenend-Fahrt am 18.11.2006 nach Mainz. Im Anschluss an das laue 0:0 zwischen den damaligen Tabellennachbarn (Mainz 18. Platz, HSV 17. Platz) war uns eigentlich nicht wirklich zum Feiern zu Mute. Reserviert hatten wir am Abend in einem netten kleinen Brauhaus. Zu anständigen Preisen wurden von uns erst einmal Hunger und Durst gestillt. Leider - oder aus heutiger Sicht zum Glück - hatte der Wirt etwas dagegen, dass wir gemeinsam mit vielen anderen Hamburgern, die sich auch diese Lokalität ausgesucht hatten, ab und an einige Fangesänge anstimmten. Es ging also weiter in die Mainzer Innenstadt.  

Das Erkennungszeichen unseres Fanclubs ist unser Fischerhemd! Das hat zwar zur Folge, dass wir auf fast jeder Auswärtsfahrt von den Fans der gegnerischen Mannschaft angesprochen wird, ob wir Fischbrötchen verkaufen würden, aber diese Kluft macht uns auch einmalig. Wir also in Mainz auf der Suche nach einer Kneipe. Nach einigem "Hin und Her" hatten wir uns für das L'Arcade entschieden. Gehört übrigens einem Hamburger, was sich am späteren Abend herausstellte.

Vor dem L'Arcade war ein Türsteher. Diejenigen die kurz vor uns Einlass erbaten, wurden mit Hinweis auf Überfüllung der Lokalität weggeschickt. Als wir mit immerhin 9 Waterkantlern ankamen gab er uns die gleiche Auskunft, aber unser Niels blieb hartnäckig und fragte, ob seine Anweisung auch für Hamburger gelte. Daraufhin erhellten sich die Gesichtszüge des Türstehers und er sagte uns sogleich: "Für Hamburger haben wir immer Platz, rücken wir eben ein wenig zusammen!"

Und ab diesem Zeitpunkt war es wirklich überwältigend. Wir drängten uns in die Kneipe hinein. Überall tanzten in den Mainzer Farben gekleidete Fans. Auf einem Tisch in der Ecke stand ein als Harlekin verkleideter Mainz 05 – Fan (Bajazz05!) und dirigierte die Musik mit. Es hat dann keine Minute gedauert, bis für uns Lotto King Karl mit "Hamburg, meine Fußballperle" gespielt wurde. Natürlich haben wir laut mitgesungen, die Mainzer haben mit eingestimmt und dann ging die Party richtig ab. An diesem Abend, in dieser Nacht haben wir unter anderem einige vom Mainz 05 Fanklub "Harxheimer Wingertsknorze" (Harxheim ist der Ort, Wingertsknorze sind die Wurzeln der Weinreben, die dort angebaut werden). Nachdem im L'Arcade gegen 01:30 Uhr Schluss war, sind einige von uns von den Mainzer in den nächsten Club (Pianobar) mitgeschleppt worden. Dort angekommen, wieder an den Fischerhemden erkannt, hat der Klavierspieler sofort "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" gespielt und wir mussten natürlich gleich mitsingen. Das einige von uns das Hotelzimmer in dieser Nacht nicht wirklich ausgenutzt haben ergibt sich von selbst.

Am 21./22.04.2007 kamen die "Harxheimer Wingertsknorze" zum Gegenbesuch. Ein ganzer Bus mit knapp 50 Mainzer Fans rollte gegen 15:30 Uhr über die Reeperbahn zum Hotel Stern. Da das Spiel HSV - Mainz vom DFB auf den Sonntag terminiert worden war, wurde von uns kurzer Hand die Feier auf den Vortag vom Spiel gelegt worden.

Zuerst ging es mit allen runter zum Hafen an die Waterkant. Dort hatten wir für die Mainzer und uns ein Schiff reserviert, um eine Große Hafenrundfahrt zu machen. Die Barkasse wurde sogleich „geentert“ und Mainzer Flaggen wurden gehisst. Bei herrlichem Sonnenschein zeigte sich Hamburg, unsere Perle, von seiner besten Seite. Nach der Hafenrundfahrt ging es zum Dom ins Bayernzelt. Nachdem sich die Musik auf uns eingestellt hatten wurde richtig abgefeiert. Die ganze Tanzfläche war fest in der Hand von Mainzer und Hamburger Fußballfans. Und als sich dann auch noch Oliver Mager, ein in Mainz bekannter Sänger aus der Meenzer Fasenacht, das Mikro schnappte und einige Lieder live zum Besten gab, war es nur noch genial.

Der Fasenachtsänger und 50 Mainzer dominierten das  gut besetzte Bayernzelt auf dem Hamburger Dom. Wir Waterkantler wurden auf die Bühne gezerrt und standen dort Arm in Arm bei Lottos Hamburglied laut singend.

Nach dem Dom, dort ist ja bekanntlich um Mitternacht Schicht, ging es weiter in kleineren Gruppen links und rechts der Reeperbahn auf den Kiez. Auch dort haben sich unsere Mainzer Freunde mit ihrer Offenheit und dem Anstimmen ihrer Lieder schnell beliebt gemacht. 7 Mainzer haben es dann sogar noch geschafft den Fischmarkt mitzunehmen. Respekt, zumal sie am Vortag schon um 08:00 Uhr losgefahren waren, aber es ist wohl auch das jährliche Training in der Fastnacht.

Am nächsten Tag haben wir dann noch eine kleine Stadtrundfahrt mit unseren Gästen in ihrem Bus gemacht und sind danach direkt zum schönsten Stadion in der Bundesliga weitergefahren. Unser Wohnzimmer bekam von den Mainzern, die am Bruchweg zu Hause sind (nomen est omen), dann auch viel Lob. Klasse war auch, dass beim Lied von Lotto bei uns in der Arena auch die Mainzer geschlossen ihre Schals gehoben haben. Zum Spiel, dass 2:2 endete und unserem HSV sicherlich im damaligen Abstiegskampf weiter voran brachte als die 05er, möchten wir hier nichts weiter schreiben. Die Mainzer waren etwas enttäuscht, als wir sie am Abend am Busparkplatz mit einer „Laola“ verabschiedet haben.

Dieses fröhliche, ausgelassene, unbeschwerte und nicht alles so ernst Sehende der Mainzer: Davon könnten wir „kühlen Norddeutschen“ manchmal noch einiges annehmen! Letztendlich ist Fußball nur ein Spiel und dabei es ist wichtig, dass sich die gegnerischen Fans verstehen und positiv miteinander umgehen. Wir haben ja schließlich alle ein gemeinsames Hobby! Zusammen haben wir, die Fanclubs "Harxheimer Wingertsknorze" und der OFC "Von der Waterkant", dazu einen kleinen Beitrag geleistet und wir fühlen uns sauwohl dabei!

Blau-Weiß-Schwarze UI-Cup-Grüße

Andreas Herrmann & Birger Bewarder

P.S. Weitere Erlebnisberichte und viele Bilder findet ihr unter: www.hsv-ofc-vonderwaterkant.de und www.harxheimerwingertsknorze.de

 

Auch wenn es mit den Supporter News nicht so ganz geklappt hat, hoffen wir doch, dass euch der Bericht
gefallen hat.

 

Mit blau-weiß-schwarzen Grüßen

 

Bis neulich…

Andreas „Der Bremer“